Pirandello. Audiolesungen in deutscher Sprache

Stimme von Giuseppe Tizza

Pirandello. Audiolesungen in deutscher Sprache
Marlene Dietrich, Maria Paudler, Luigi Pirandello, Liane Haid, Max Hansen, Anita Davis, Anni Ahlers e Theodore Däubler. 1929.

Hören Sie das Audio von Luigi Pirandellos Werken, gelesen von Giuseppe Tizza. Viel Spaß beim Zuhören.

Audiolesungen in deutscher Sprache
  • Antwort – Audiolesungen Hörbuch
    Antwort – Audiolesungen Hörbuch

    Stimme von Giuseppe Tizza.  Du hast mir eine so wunderbare Beschreibung davon gegeben, daß ich mich nicht darauf einlasse, sie nun meinerseits zu beschreiben. Nur ein bißchen zu viel Sterne waren es, mein lieber. Wenn der Mond fast voll ist, sieht man nur sehr wenige.…

  • Auswirkungen eines unterbrochenen Traums – Audiolesungen Hörbuch
    Auswirkungen eines unterbrochenen Traums – Audiolesungen Hörbuch

    Stimme von Giuseppe Tizza.  Um es genauer zu sagen, muß ich diesen Traum wohl in den ersten Morgenstunden geträumt haben, genau in dem Augenblick, in dem ein plötzlicher Lärm vor der Türe des Zimmers mich weckte, ein Streit zwischen Katzen, die durch weiß Gott welche…

  • Dialoge zwischen dem Großen Ich und dem kleinen ich – Audiolesungen Hörbuch
    Dialoge zwischen dem Großen Ich und dem kleinen ich – Audiolesungen Hörbuch

    Stimme von Giuseppe Tizza.  Warte… laß mich ein bißchen schauen. Aber reiß dich zusammen! Du wirkst noch immer, als hätte dich die Würde des Dieners eingeschüchtert, der uns im Vorzimmer den Mantel abgenommen hat. Hör mal, wenn du dich hier in dich verkriechen willst, dann…

  • Die Falle – Audiolesungen Hörbuch
    Die Falle – Audiolesungen Hörbuch

    Stimme von Giuseppe Tizza.  Du meinst, ich rede irre? Ich rede so vor mich hin? Ach geh’ doch, ich weiß ja, daß du mich verstehst. Du verstehst sogar mehr, als ich sage, denn es ist sehr schwer, dieses dunkle Gefühl auszudrücken, das mich beherrscht und…

  • Die Wirklichkeit des Traums – Audiolesungen Hörbuch
    Die Wirklichkeit des Traums – Audiolesungen Hörbuch

    Stimme von Giuseppe Tizza.  Na, das wenigstens nicht, darauf konnte man hoffen. Er hatte diese Erziehung ja selbst während der Verlobungszeit zu spüren bekommen. In den vier Monaten vor der Hochzeit war ihm dort in der Kleinstadt, aus der sie stammte, nicht einmal gestattet worden,…

  • Eine Stimme – Audiolesungen Hörbuch
    Eine Stimme – Audiolesungen Hörbuch

    Stimme von Giuseppe Tizza.  Was sollte er tun? Umdrehen? Für einen Augenblick dachte er daran, hätte er dieser armen Mutter bei seiner ersten Visite von seinem Zweifel erzählt, daß es sich bei der Krankheit des jungen Mannes tatsächlich um grünen Star handle, dann wäre sie…

  • Schubkarrenfahren – Audiolesungen Hörbuch
    Schubkarrenfahren – Audiolesungen Hörbuch

    Stimme von Giuseppe Tizza.  Ich dachte nicht an das, was ich sah, und dachte überhaupt an nichts mehr; für eine Zeitspanne, deren Länge ich nicht angeben könnte, verharrte ich so in einer Art seltsamer, vager Abwesenheit, die doch sehr klar und angenehm war. Geradezu luftig…

Ein, kein, hunderttausend Ichs des Luigi Pirandello

Wer ist Pirandello? Eine der wenigen Konstanten in Pirandellos Werk besteht ja eben darin, die Idee einer einheitlichen, “wahren”, zu allen Zeiten gleichen Persönlichkeit radikal in Frage zu stellen, gerade auch, was das eigene Ich betrifft:

“Ach, Sie glauben, Konstruktion hätte nur mit Gebäuden zu tun? Ich konstruiere mich andauernd, und ich konstruiere Sie, und Sie tun dasselbe. Und die Konstruktion hält so lange, bis das Material unserer Gefühle zerbröckelt und der Zement unseres Willens zerfällt. […] Es genügt, daß der Wille ein wenig schwankt und sich die Gefühle in einem Punkt wandeln, ja auch nur geringfügig verändern, und dahin ist unsere Wirklichkeit!” ( Einer, keiner, hunderttausend, 1925)

Die daraus resultierenden Probleme der Welterfassung, aber auch der Kommunikation, gestaltet sein Werk in nicht philosophisch-theoretischen, sondern höchst konkreten, oft von Leid der Personen geprägten Geschichten: die Konstanten der Unruhe, der Skepsis, der stets ironisch-selbstironischen Infragestellung aller Sicherheiten der Menschen, auch der eigenen, letzten, scheinbaren Rückzugsgebiete, bis hin zur Kunst selbst sind Dominanten dieser Novellen, Romane und Theaterstücke, die zwischen 1890 und 1936 entstanden sind.

Natürlich ist Pirandellos Literatur auch – wie die Anhänger der Postmoderne zustimmend meinen – Spiel, aber kein unbeschwertes, nicht eines, das man “aus Neugier” spielen kann, wie er selbst in den Riesen vom Berge schreibt. Es ist ein Taumelspiel (ilinx),das vom Leser verlangt, sich rückhaltlos darauf einzulassen, alle Sicherheiten, auch alle festen Überzeugungen in Frage zu stellen, selbst um den Preis des Leidens, den der Autor selbst immer wieder in seiner radikalen Skepsis auch gegenüber dem eigenen Denken gezahlt hat. Alles ist erlaubt, wenn man bereit ist, rückhaltlos ehrlich zu sich selbst zu sein, nur eines nicht: seine Wahrheit den anderen aufzuzwingen. Diese verblüffend einfache und doch so schwer einzuhaltende Minimalregel macht aus Pirandello, nicht nur einen der wichtigsten Autoren des zu Ende gegangenen Jahrhunderts, sondern vielleicht auch einen, der dem nächsten noch immer ein bißchen seinen Stempel aufprägen sollte.

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